Gab es wirklich eine SINTFLUT?  

Themen zur Sintflut

  1. Einführung
  2. Die Polarregionen
  3. Das Wasser - woher?
  4. Das Wasser - wohin?
  5. Datierungsmethoden
  6. Plattentektonik
  7. Vulkanketten/ Hot Spots
  8. Spreizungszentren
  9. Subduktionszonen
  10. Das Mittelmeer war eine Wüste
  11. Spuren der Flut und der Eiszeiten
  12. Missoula - Überflutungen
  13. Zusammenfassung Eiszeit
  14. Hinweise auf Eiszeiten
  15. Bestätigung für die Eiszeiten
  16. Weitere Hinweise auf Eiszeiten
  17. Weitere Probleme
  18. Regen vor der Flut
  19. Kontinentalanhebung
  20. Flutlegenden (1)
  21. Flutlegenden (2)
  22. Zusammenfassung

DIE SINTFLUT
(Teil 19)

Das Ausmass der Kontinentalanhebung durch eine Flut

engl. Original von Alan Feuerbacher


In Bezug auf die Flut stellt die Gesellschaft die allgemeine Behauptung auf, dass es „unter dem zusätzlichen Gewicht ... deshalb in der Erdkruste vermutlich zu gewaltigen Verschiebungen [kam]. Mit der Zeit entstanden wohl neue Berge, alte Berge wurden höher, seichte Meeresbecken wurden tiefer ....“ Das Buch Die gute Botschaft, die Menschen glücklich macht wird etwas deutlicher und sagt auf Seite 82: 247

Der gewaltige Druck, der dabei entstand, sorgte für große Veränderungen auf der Erdoberfläche. Gebirgszüge wurden nach oben gedrückt, und es bildeten sich Vertiefungen, in denen sich das Wasser sammelte. Innerhalb etwa eines Jahres war das Wasser in die Ozeane abgeflossen, die wir heute kennen.

Man sollte beachten, dass es unter dem Gewicht des Wassers, das eine nach unten gerichtete aber keine horizontale Kraft ausüben würde, keinen Grund gäbe zu erwarten, dass Kontinente sich seitlich verschieben würden. Die einzige Wirkung sollte die sein, dass Kontinente sich tendenziell anheben. Indem wir die Physik schwimmender Körper anwenden, möchten wir nun untersuchen, in welchem Umfang die Kontinente sich unter dem Einfluss eines plötzlichen Einströmens von so viel Wasser, wie nötig ist, um sie beträchtlich höher zu überfluten als ihrer durchschnittlichen Höhe über dem Meeresspiegel entspricht, tatsächlich anheben könnten.

Erstens benötigen wir einige Daten, um die durchschnittliche Dichte der Kontinentalkruste zu berechnen. Die durchschnittliche Dichte p sowohl der Erdkruste, als auch von Magma, auf dem es aufschwimmt, ist ungefähr 3.0 g/cm3, und das Volumen der Kontinentalkruste ist ungefähr 7 x 109 km3. 248 Die Formel für das Volumen einer Kugel ist

V = 4/3 PI r3.

Der durchschnittliche Radius der Erde beträgt 6.408 Kilometer.

Wollen wir zunächst die durchschnittliche Dicke der Kontinentalkruste errechnen. Die Dicke dieser Kruste in km sei T und der Radius der Erde in km sei R. Eine kugelförmige Schale mit dem Radius der Erde und der Dicke dieser Kruste hat ein Volumen von

Vs = 4/3 PI [ R3 - ( R - T )3 ].

Die Fläche der Kontinente beträgt ungefähr 29% der Erdoberfläche; demnach haben wir einen ungefähren Ausdruck, der das Volumen der Kruste, Vc, im Vergleich zu dem Volumen der Schale, Vs, angibt:

Vc = 0.29 Vs.

Wenn wir den oben erwähnten Wert für Vc von 7 x 109 km3 einsetzen, können wir die Gleichung auflösen und erhalten Vs = 2.4 x 1010 km3. Wenn wir weiterhin diesen Wert für Vs verwenden und die obige Formel nach T auflösen, ergibt sich für T ein Wert von 47 km. Demnach ist die Kontinentalkruste im Durchschnitt 47 km dick.

Entsprechend dem Buch Gottes oder Menschenwort 249 beträgt die durchschnittliche Höhe des trockenen Landes über dem Meeresspiegel 0.84 km und die durchschnittliche Tiefe der Ozeane 3.79 km. Demnach ist die durchschnittliche Höhe der Kontinente über dem Meeresboden

0.84 + 3.79 = 4.63 km.

Demnach beträgt die durchschnittliche Tiefe der Kontinentalkruste unterhalb des Ozeanbodens

47.00 - 4.63 = 42.37 km.

Um die durchschnittliche Dichte der Kontinentalkruste zu berechnen, benutzen wir den Archimedeschen Grundsatz des schwimmenden Körpers, der im Wesentlichen besagt, dass das Gewicht einer Flüssigkeit, die von einem Objekt verdrängt wird, dem Gewicht des Objektes entspricht. Die Kontinente schwimmen auf dem flüssigen Magma, und diese ihrerseits sind wiederum von den Ozeanen bedeckt. Als Modell für die Situation können wir die einfache Situation verwenden, wie ich sie im folgenden Diagramm dargestellt habe. Dort sind die Kontinente als ein rechteckiger schwimmender Kasten dargestellt, der auf einer flüssigen Magmaschicht mit höheren Dichte aufschwimmt und seinerseits von einer Wasserschicht mit niedrigerer Dichte umgeben ist. Die genauen Abmessungen sind dabei unwichtig, da sie sich im Verlauf der Berechnungen aufheben. Man beachte auch, dass ich für die verschiedenen Werte die am bequemsten zu verwendenden Einheiten benutzt habe, ohne notwendigerweise genau anzugeben, was sie darstellen, denn auch sie heben sich gegenseitig zum Schluss auf.
 

 

Das Magma in der unteren Schicht besitzt eine Dichte von p 3 = 3.0 g/cm3, das Wasser in der mittleren Schicht eine Dichte von p2 = 1.0 g/cm3, und die obere Schicht ist Luft mit einer vernachlässigbaren Dichte von p1 = 0. Die Dicke des Kastens unterhalb des Seebodens beträgt h3, die Dicke des Wassers ist h2, und die Höhe oberhalb des Wassers ist h1. Die Gesamthöhe des Kastens ist h. Wir haben die Werte für diese Dicken bereits oben berechnet. Der Kasten hat die Dichte pm, der noch bestimmt werden muss, die Masse M und die horizontale Querschnittsfläche A.

Ein elementares Prinzip in der Physik ist, dass der Druck P in einer gegebenen Tiefe in einer Flüssigkeit gleich der Erdbeschleunigung multipliziert mit der Dichte der Flüssigkeit und der Tiefe ist: P = g * p * d. In der horizontalen Richtung ist der Druck auf ein schwimmendes Objekt gleich Null, da sich alle Kräfte, die sich aus dem Druck ergeben, gegenseitig aufheben, aber die Auftriebskraft F ist gleich dem Druck am Boden des Körpers multipliziert mit der Fläche des Körpers. F = P * A. Die resultierende Kraft auf einen schwimmenden Körper ist Null, da es sich im Gleichgewicht befindet; demnach muss die Summe aller individuellen Kräfte, die auf ihn einwirken, Null ergeben. Diese schliessen die Kraft, die durch den Druck verursacht wird und die durch die Schwerkraft ausgeübte Kraft (das Gewicht des Objekts) ein. Die Kraft, die durch die Schwerkraft verursacht wird, ist die Masse multipliziert mit der Erdbeschleunigung:

F = M * g.

In Gleichungsform haben wir die resultierende Kraft:

Fnet = 0 = P * A - M * g,

in der das Minuszeichen verwendet wird, weil das Gewicht des Körpers eine nach unten gerichtete Kraft ist, während der Druck eine nach oben gerichtete Kraft entfaltet. Wie gesagt, und wie aus der Gleichung hervorgeht, sind bei einem schwimmenden Körper diese beiden Kräfte dem Betrag nach gleich gross. Der Druck am Boden des Körpers ist auf das Gewicht des Wassers und auf das Gewicht des Magmas zurückzuführen. Wenn wir all das berücksichtigen, dann haben wir eine Netto-Auftriebskraft von

Fnet = A * g * p2 *h2 + A * g * p3*h3 - M * g.

Indem wir dies gleich Null setzen und als Flächenwert 1 einsetzen, lässt sich die Gleichung nach M auflösen:

M = p2 * h2 + p3 * h3

Wir kennen bereits die Dichten und die Tiefen und finden demnach, dass

M = 1.0 * 4.0 + 3.0 * 42.37 = 131.1

Indem wir durch das Volumen (Höhe des Kastens * Fläche) dividieren, bekommen wir die durchschnittliche Dichte der Kontinentalkruste:

131.1 / 47 = 2.79 g/cm3.

Nun können wir fortfahren, um herauszufinden, um wieviel sich der Kasten anheben würde, wenn er vollständig von Wasser bedeckt würde. Die veränderte Situation ist im folgenden Diagramm schematisch dargestellt.
 


Die Symbole besitzen die gleiche Bedeutung wie zuvor, aber jetzt umgeben nur Wasser und Magma den Kasten. Wie vorher ist die gesamte nach oben gerichtete Kraft minus die nach unten gerichtete Kraft im Gleichgewicht Null. Der Wasserdruck oberhalb des Kastens verursacht eine zusätzliche Komponente für die abwärts gerichtete Kraft.

Diese Komponente beträgt F = A * g * p2 x (d - h2), da das obere Ende des Kastens sich in einer Tiefe von d - h2 befindet. Die Gleichung für die Netto-Auftriebskraft wird somit:

Fnet = A * g * p2 *d + A * g * p3 *h3 - A * g *p2 x (d - h2) - M *g

Wenn wir wiederum die Fläche A mit 1 ansetzen und die Masse des Kastens gemäss der Formel Masse = Volumen multipliziert mit dessen Dichte (M = A * h * p *m) einsetzen und die Höhe als h = h2 + h3 und nach h2 auflösen, finden wir:

Alle Zahlen auf der rechten Seite sind bereits bekannt und wenn wir sie in die Gleichung einsetzen, dann bekommen wir als Ergebnis

h2 = 4.94 km.

Wenn wir die ursprüngliche Höhe über dem Meeresboden (4.63 km) abziehen, dann finden wir die Nettoanhebung

4.94 - 4.63 = 0.31 km.

Demnach könnte die Höhe um 310 Meter ansteigen.

Mit den zugrundeliegenden vernünftigen Annahmen habe ich gezeigt, dass die Sintflut eine Anhebung der Kontinente um nicht mehr als 300 m hätte bewirken können. Man sollte aber beachten, dass es aufgrund der langsamen Ansprechzeit der Erdkruste auf Veränderungen, die in Zehntausenden von Jahren gemessen wird, wie wir anderswo gesehen haben, nur eine Tendenz zu einer Anhebung geben würde. Eine Überflutung von einem Jahr könnte aufgrund der langsamen Ansprechzeit sicherlich keine beachtenswerte Anhebung bewirkt haben. Da das Wasser als Flüssigkeit gleichmässig über die Erdoberfläche verteilt wäre, gäbe es keine Stelle, die einer signifikant höheren Störung durch den veränderten Wasserdruck als eine andere Stelle ausgesetzt gewesen wäre. Demnach muss ich schlussfolgern, dass es für die Kontinente nur eine geringe Tendenz geben würde, höher zu werden und genau so verhält es sich mit der Möglichkeit, dass Berge an einer bestimmten begrenzten Stelle hochgedrückt werden. Falls Du mit dieser Schlussfolgerung nicht einig gehst, zeige bitte den Grund auf, und benutze dafür quantifizierbare Argumente.


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Fussnoten:

247  Die gute Botschaft, die Menschen glücklich macht, Watchtower Bible and Tract Society of New York, Inc., Brooklyn, New York, 1976. [zurück]
248  H. W. Menard, Islands, S. 92, 193, Scientific American Books, Inc., New York, 1986. [zurück]
249  Die Bibel — Gottes oder Menschenwort?, S. 111-112, Watchtower Bible and Tract Society of New York, Inc., Brooklyn, NY, 1989. [zurück]